Bücher erhalten Tradition und Heimatwerte

Detailverliebtes Buch zum 50-jährigen Bestehen der Interessengemeinschaft der Oberallgäuer Trachten

Zum 50-jährigen Bestehen der IG-Tracht Oberallgäu entstand ein Doku-Bildband, der die aktuell gelebten Oberallgäuer Trachten abbildet und beschreibt.
Gerade Bücher sind es die seit jeher Geschichten und Informationen in sich tragen und über viele Jahre oder sogar Jahrhunderte überliefern. Auch heute noch ist es das Buch, das eine hohe Wertigkeit innehält. Zum 50-jährigen Bestehen der IG-Tracht Oberallgäu haben wir ein aufwendig gebundenes Buch gestaltet – damit auch das Wissen und die Tradition unserer Heimat schön festgeschrieben und wertig überliefert werden kann.

Tradition ist analog – zumindest in all den Bereichen wo Tradition gelebt, gefühlt und überliefert wird. Auch wenn diese Aussage extrem klingen mag – wir sind natürlich nicht gegen die Digitalisierung und wir arbeiten ja auch in vielen Feldern tagtäglich damit. Aber wenn es um gelebte Tradition, gefühlte Werte und wichtige Überlieferungen geht, dann macht es Sinn dies analog festzuhalten.

In unserem Fall haben wir für die Interessengemeinschaft der Oberallgäuer Trachten ein Doku-Buch gestaltet. In diesem wird im Detail beschrieben, welche Trachten heute getragen werden und wie sie genau aussehen. Gerade die Details sind es hier, die interessant und von Ort zu Ort auch recht verschieden sind. Die Oberstdorferin Rosi Griesche hat dafür die letzten beiden Jahre diese Trachten fotografiert und dokumentiert. Wir konnten nun diese Inhalte in die passende Form bringen und dabei ist ein formschönes Werk entstanden, das Lust auf anfassen und entdecken macht.

Offene Fadenheftung mit vielen Details

Um auch bereits durch die Optik und Haptik des Buches „Oberallgäuer Trachten“ den Inhalt sozusagen wahrnehmbar zu machen, haben wir mit der Firma Schöler Druck an allen erdenklichen Details geschraubt. Schon der Umschlag unterstreicht die Haptik der Trachten, die aus verschiedensten Stoffen mit viel Liebe zum Detail geschneidert werden. So wurde der Umschlag auf ein Moiré Papier gedruckt. Das Titelmotiv einer grünen Trachtenschürze wird so fühlbar und ist auch noch schön anzusehen. Die innere Bindung ist durch eine offene Fadenheftung so gestaltet, damit das über 260 Seiten umfassende Buch auch einfach aufgeblättert werden kann. Die Fadenheftung wurde mit einem grauen Faden genäht und die Passermarken der Seitenbände im passenden grün gedruckt. Beginnend auf der Titelseite durchziehen verschiedene Muster alle Seiten des Buches. Diese sind an bestimmte Strukturen angelehnt wie z.B. das Zopfmuster, Biedermeier oder ZickZack – und finden sich in den Trachten in Form von Nähten, Schnitten oder Webungen immer wieder. Modern illustriert zeigen sie so den roten Faden auf, der sich durch die verschiedenen Trachten zieht. Zwischen den einzelnen Vereinen wurden grün eingefärbte Zwischenseiten eingesetzt. Somit ergibt sich eine einfache optische Aufteilung des Buches. Diese grünen Zwischenseiten enthalten den von German Buhl kreierten Trachtenknigge, der die dokumentarischen Texte auflockert. Für die Inhaltsseiten wurde ein besonderes Papier gewählt, das zwar offenporig ist, allerdings eine hohe Abbildungsgenauigkeit und -qualität aufweist.

Wie wird Dialekt richtig geschrieben?

Eine Frage die uns immer wieder begleitet und die einzige richtige Antwort ist: Es gibt keine allgemeingültige Regel. Ein Dialekt ist eine sehr lebendige und ortsspezifische, ja sogar oft eine familiäre Angelegenheit – und vor allem wurden Dialekte immer gesprochen und nicht aufgeschrieben. Es geht auch hier um gelebte Tradition, um die Überlieferung und um das Geschichten-Erzählen. Jeder hat so seine gewisse Eigenart Dialekt zu sprechen und daher zeigt auch diese gelebte Sprache die wunderbare Vielfältigkeit einer Region und der Menschen. So wie die verschiedenen Trachten, die je Ort eine eigene Linie haben und doch in den ganz kleinen Details ganz persönlich sind. Gelebte Tradition ist auch hier ausschlaggebend, eine Diskussion über richtig und falsch dagegen basiert lediglich auf persönlichen Meinungen. Für das Buch über die Oberallgäuer Trachten haben wir die Trachtenknigge vorentwickelt. Wir haben einige Trachtensprüche erarbeitet, die German Buhl verfeinert hat. Hier ein paar Brainstormingideen die zu Beginn des Buches entstanden:

• Im Schnitzertäschle do steckt huit oft a Handy, ja ma seid des isch halt trendy
• Äu wenns grad supersonnig und viel Licht, a Sunnebrille gkhert in kui Trachtlergsicht
• Wenn dr Steg vum Träger am Büchnabl schtreift, kinnt es sing dass mancha drübr saicht.